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von COCOMIN-Redaktion

Teil 5/6

Eine von der Manpower Group durchgeführte Umfrage lieferte Ergebnisse, was eine gute Führungskraft ausmacht. In unserer sechsteiligen Artikelserie beleuchten wir die Antworten näher und geben konkrete Tipps und Tricks, die in den Arbeitsalltag als Führungskraft integriert werden können. Thema heute: Was macht ein Mentor?

Agiere als Mentor

und mach‘ Deine Mitarbeiter zufriedener

789. Das ist die Zahl der Berufstätigen, die von der Manpower Group in einer Studie zum Verhalten einer guten Führungskraft befragt wurden. Wer mit Antworten wie „mehr Urlaubstage“, „Gehaltserhöhung“ oder „Prämie“ rechnet, wird enttäuscht. Es sind die vermeintlich unspektakulären Eigenschaften einer Führungskraft, die dafür sorgen, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigt. Rund 78 % der Befragten befanden eine Führungskraft, die als Mentor agiert, als sehr wichtiges Argument für Zufriedenheit im Job.

Was macht ein Mentor

jetzt nochmal genau?

Stichwort Mentor. Was genau ist das jetzt aber? Wer einen leicht angestaubten, kurz vor dem Ruhestand stehenden Kollegen im Kopf hat, der nur noch körperlich anwesend ist, wird enttäuscht werden. Natürlich, ein Mentor ist für gewöhnlich jemand, der einem jüngeren, weniger erfahrenen Kollegen Ratschläge gibt und eine Vorbildfunktion erfüllt. Ein Mentor muss aber auch härtester Kritiker, bester Förderer und vertrauensvoller Coach in einem sein. Sein Ziel muss es sein, den Wissenstransfer seines Mentees (so nennt man die „unangestaubten“, jungen Kollegen) zu fördern. Er unterstützt seinen Schützling bei der Erreichung und Umsetzung seiner beruflichen Ziele.

kurt max

Das sollte ein Mentor können

Ein Mentor ist Profi seines Fachs: Ein guter Mentor weiß, wovon er spricht. Nehmen wir als Beispiel einen Handwerksbetrieb. Im Idealfall hat die Führungskraft das Handwerk „von der Pike auf“ gelernt – erst als Auszubildender, dann als Geselle und schließlich als Meister. Er weiß also, wovon er spricht, welche Eigenheiten die Aufgaben mit sich bringen und wie sich Unannehmlichkeiten vermeiden lassen. Das macht ihn authentisch und seine Akzeptanz steigt.

Ein Mentor ist sympathisch: Zugegeben, so richtig beeinflussen kann man die Chemie zwischen zwei Menschen nicht. Es ist aber durchaus förderlich, wenn diese zwischen Mentor und Mentee stimmt. Nur so ist garantiert, dass der Lernfortschritt mit Zufriedenheit (und Spaß) erlangt wird. Wenn sich Mentor und Mentee überhaupt nicht „riechen“ können, ist es übrigens ratsam, getrennte Wege zu gehen.

Ein Mentor ist empathisch: Ein guter Mentor hat feine Fühler für seinen Mentee. Er weiß, wo dessen Stärken und Schwächen liegen. Gekonnt kann er also dabei helfen, dessen Stärken weiter auszubauen und die Schwächen in Stärken zu verwandeln.

Ein Mentor ist ein visionär: Ein Mentor, der in die gleiche Zukunft blickt wie sein Mentee, ist Gold wert. Das Ziel kann gemeinsam fokussiert und erreicht werden. Ein guter Mentor sieht das „große Ganze“ hinter kleinen Arbeitsschritten.

Eigenschaften eines guten Mentors

Ein Mentor vermittelt Wissen: Jeder hatte während seiner schulischen Laufbahn mindestens einen Lehrer, der einfach kein Lehrer war. Da wurde stur an die Tafel geschrieben, ohne Rücksicht darauf, ob jemand den Sinn und Inhalt versteht. Ein guter Mentor weiß das und vermittelt sein Wissen verständlich und praxisnah.

Ein Mentor ist motiviert: Nichts Schlimmeres als ein Mensch, der sehnsüchtig auf seinen nahenden Ruhestand / seinen Feierabend / sein Wochenende wartet und seine Motivation auf Sparflamme hält. Ein guter Mentor ist nicht nur selbst motiviert, sondern kann auch seinen Mentee aus einem Motivationsloch holen.

Ein Mentor ist geduldig: Jeder, der früher Hausaufgaben mit den Eltern gemacht und etwas nicht auf Anhieb verstanden hat, kennt das: Das Nudelwasser kocht bereits, aber das Kind versteht die Rechenaufgabe nicht – kann ja nicht schaden, die Lösung zu verraten und zum Nudelwasser zu huschen. Ein guter Mentor ist geduldig und lässt seinen Mentee die Lösung selbst erarbeiten.

Ein Mentor ist ehrlich: Kann man schon so machen, ist dann halt aber sch****. Ein guter Mentor ist seinem Mentee gegenüber ehrlich, egal, wie hart die Wahrheit manchmal sein kann.

Ein Mentor gibt Feedback: Ein wirklich guter Mentor gibt seinem Mentee stets Feedback. Immer offen und ehrlich und immer konstruktiv. Wie gutes Feedback geht, könnt ihr in „6 Schritte zum perfekten Feedback“ nachlesen.

Ein Mentor vertraut: Er vertraut seinem Mentee und dessen Fähigkeiten.

Gute Führung

ist kein Zufall

Entscheidend ist dabei, dass man sich die Rolle des Mentors zutraut und hineinwächst. Die Tipps sind kein Erfolgsgarant und sollten an die eigene Persönlichkeit und vor allem an die  Persönlichkeit des Mentees angepasst werden. Am Ende geht es darum, junge Menschen an die Hand zu nehmen und in ihren ersten Jahren zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie gute Führung wirklich erleben. Denn gute Führung ist kein Zufall.

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