Das erwartet Dich in diesem Artikel
Viele Führungskräfte tun sich schwer, Verantwortung wirklich zu abzugeben. Zu oft wurden sie (besonders mit zunehmendem Alter) enttäuscht. So suggerieren sie ihren Mitarbeitern zwar die Übertragung von Verantwortung, können diese aber letztlich doch nicht gänzlich abgeben, da der Wunsch nach Kontrolle und Sicherheit überwiegt. Das führt dazu, dass sich die Mitarbeiter kontrolliert und überwacht fühlen – und das zu Recht.
Führungskräfte sollen keineswegs desinteressiert oder ignorant sein, das steht außer Frage. Wer als Führungskraft aber einen Hauch Bequemlichkeit an den Tag legt, fördert seine Mitarbeiter automatisch. Indem die Führungskraft lediglich das Ziel vorgibt, aber nicht den genauen Weg dorthin, werden Aufgaben (und somit Verantwortung) übertragen. Dadurch erhalten die Mitarbeiter den Freiraum, um ihre eigenen Ideen und Vorschläge zu entwickeln und ihre eigene Arbeitsweise zu fnden.
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan – aber versuchs mal! Zunächst musst Du natürlich herausfinden, welche Deiner Mitarbeiter dazu bereit sind, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Wenn Du die dann ausfindig gemacht hast, musst Du dich selbst fragen, ob Du wirklich gewillt bist, diesen Mitarbeitern mehr Verantwortung zu übertragen. Wie tickt der Mitarbeiter so? Vertraust Du dem Mitarbeiter wirklich und kennst Du den Menschen hinter der Personalnummer?
Wenn Du alle vorbereitenden Fragen mit einem JA beantworten kannst, dann ist es an der Zeit – es wird ernst: Du musst nun tatsächlich die Verantwortung abgeben.
Sag was Sache ist
Bevor Du Deinem Mitarbeiter zusätzliche Verantwortung übergibst, ist es wichtig,
ihn davon auch in Kenntnis zu setzen. Spaß beiseite: Um Enttäuschungen oder
Überforderungen zu vermeiden, musst Du VOR der Übertragung von zusätzlicher
Verantwortung ein offenes Gespräch mit Deinem Mitarbeiter führen. In diesem
Gespräch ist es wichtig, deine Erwartungen an den Mitarbeiter klar zu formulie-
ren und gleichzeitig auch zu erfahren, welche Erwartungen der Mitarbeiter selbst
hat.
Der Weg ist das Ziel
Überstürze nichts. Gerade die ersten Schritte sollten bewusst klein gestaltet werden. Dabei ist es besonders wichtig zu berücksichtigen, wo der Mitarbeiter aktuell steht. Wenn Dein Mitarbeiter bisher immer klare Anweisungen erhalten hat, ohne Raum für eigene Ideen oder Vorschläge, könnte es ihn überfordern, wenn er plötzlich komplett freie Hand hat. Wenn der Mitarbeiter jedoch in der Vergangenheit schon gelegentlich mehr Verantwortung übernommen hat, könnt ihr direkt mit größeren Schritten beginnen.
Steigert euch
Unabhängig von der Größe der ersten Schritte ist klar: Wenn von beiden Seiten aus deutlich wird, dass alles gut läuft, die beidseitigen Erwartungen erfüllt werden und keiner sich unwohl oder überfordert fühlt, dann geht’s weiter und die Schritte werden größer. Das heißt Stück für Stück kann mehr Verantwortung übertragen werden – natürlich immer mit regelmäßigen Feedbackgesprächen, um den Fortschritt gemeinsam zu besprechen und zu reflektieren.
Zurücklehnen und Genießen
Während der Mitarbeiter die zunehmende Verantwortung in seinen Arbeitsalltag integriert, ist es wichtig, dass die Führungskraft ihn begleitet und bei Bedarf unterstützt.
Das geht wie bereits erwähnt am einfachsten mit regelmäßigem Feedback. Zusätzlich ist es auch zu empfehlen Gesprächstermine zur Anpassung der Erwartungen auszumachen, denn diese können sich natürlich im Laufe der Zeit und je nachdem welche Aufgabe auch verändern.
Die Mitarbeiter wissen stets, dass ihre Führungskraft ihr „Fangnetz“ ist und bleibt und ihnen stets zur Seite steht. Das Ergebnis sind motivierte, eigenverantwortlich denkende und handelnde Mitarbeiter, die jeden Tag individuell wachsen und besser werden. Und ein zufriedener Chef.
„Faule Chefs“ delegieren Aufgaben gezielt, übertragen Verantwortung und fördern so Eigenständigkeit und Motivation im Team. Statt sich in operative Details einzumischen, konzentrieren sie sich auf strategische Entscheidungen und stärken die Selbstorganisation ihrer Mitarbeiter.
Faul sein bedeutet nicht, untätig zu sein, sondern bewusst Verantwortung abzugeben, Kontrolle zu reduzieren und Mitarbeitern Vertrauen zu schenken. So können Führungskräfte sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit im Team steigern.
Die COCOMIN AG begleitet Führungskräfte praxisnah dabei, Verantwortung strukturiert abzugeben, ihre Führungsrolle zu reflektieren und so eine Kultur der Eigenverantwortung im Team aufzubauen. Dadurch werden Teams leistungsfähiger und Führungskräfte gewinnen Freiraum für strategische Themen.