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von Lorena Schall

Unsere Sales-Spezialistin Lorena Schall ist überzeugt, dass das Konzept der Verantwortung am Arbeitsplatz eng damit zusammenhängt, wie jeder Einzelne seine eigenen Werte und seine Identität wahrnimmt. Wir haben sie zu dem Thema mit Fragen gelöchert, weil sie ein überzeugter Fürsprecher dafür ist, Mitarbeiter verstärkt in Verantwortung einzubinden. Weil das nicht immer so war, ist sie als Gesprächspartnerin besonders interessant. 

Lorena, du hast anfangs gezögert, mehr Verantwortung im Unternehmen zu übernehmen.

Könntest du bitte erklären, warum das so war?

Ich glaube, ich habe mir anfangs viel zu wenig zugetraut. Ich hatte großen Respekt davor, die Verantwortung für eine wichtige Aufgabe zu übernehmen. Da ich aus einer Unternehmerfamilie stamme, kenne ich die Kehrseite von „Zu viel Verantwortung“ nur allzu gut. Ich dachte, ich wäre zu jung, hätte zu wenig Erfahrung und wäre den neuen Aufgaben und Herausforderungen noch nicht gewachsen.

Bei Cocomin habe ich aber schnell gelernt, dass man sich als Mitarbeiter in seiner Rolle gestärkt fühlen sollte, denn mehr Verantwortung zu erhalten, bedeutet auch, dass dir die Unternehmensleitung mehr Vertrauen entgegenbringt. Ich arbeite nicht einfach, sondern ich fühle mich für eine wichtige Aufgabe verantwortlich und das beflügelt mich.

Es wird oft behauptet, dass gerade junge Menschen keine Verantwortung mehr übernehmen möchten.

Kannst du diese These bestätigen oder widerlegen?

Ich kann das bestätigen. Jedoch liegt dies hauptsächlich daran, dass jungen Talenten häufig ein falsches Bild von Verantwortung im Berufsleben vermittelt wird. Ich selbst dachte früher, dass mehr Verantwortung bedeutet, immer als erste und letzte Person im Büro zu sein, die meisten Überstunden anzuhäufen und letztlich die Schuld übernehmen zu müssen, wenn etwas schiefläuft. Vielmehr bedeutet es, mehr Selbstdisziplin und Kreativität zu entwickeln, konsequenter zu handeln, und für mich persönlich heißt mehr Verantwortung auch mehr Freiheit. 

Mehr Freiheit? Inwiefern?

Bei Cocomin habe ich als Erstes gelernt, dass mehr Verantwortung primär bedeutet, dass ich die Regeln mitbestimmen kann. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass diejenigen, die nichts entscheiden wollen, letztlich auch ihr Selbstbestimmungsrecht aufgeben. Viele möchten keine Verantwortung übernehmen, weil sie Angst haben, falsche Entscheidungen zu treffen und dafür verantwortlich gemacht zu werden. Stattdessen sollte man froh sein, seine Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können.  

Wie geht es dir damit,

dass du seit über einem Jahr für ein Team mit mehreren Mitarbeitern verantwortlich bist?

Meistens fühlt es sich gut an, und ich habe jeden Tag Freude an meiner Arbeit. Es gibt Tage, an denen es besser läuft, und es gibt Tage, an denen der Weg ein wenig holpriger ist. Ein Team zu leiten, bedeutet aber nicht, dass man auf sich allein gestellt ist. Meine Chefs stehen mir immer hilfreich zur Seite, wenn ich mal unschlüssig bin oder eine zweite Meinung benötige. Außerdem sollte man sich nie zu schade sein, im eigenen Team nach Rat zu fragen. Jede Perspektive ist wertvoll und jeder einzelne Mitarbeiter kann etwas Einzigartiges beitragen. Es ist der Support meiner Kollegen, der mich zu einer erfolgreichen Führungskraft macht. 

Was findest du besonders interessant am Führen?

Ich finde es unglaublich spannend, wenn sich meine Kollegen weiterentwickeln, ich einen entscheiden Beitrag dazu leisten kann und wenn ich etwas von ihnen lerne, was meine eigene Arbeit ebenfalls besser macht. Ferner habe ich festgestellt, dass sich das Gelernte positiv auf mein Privatleben auswirkt. Ich gehe mit verschiedenen Alltagssituationen viel souveräner und effektiver um. 

Was lässt dich als Führungskraft unruhig schlafen?

An manchen Tagen bleibt das Ergebnis hinter meinen Erwartungen zurück und das gibt mir Anlass zum Nachdenken. Selbstreflexion ist superwichtig.

Was war das wichtigste, was du dabei gelernt hast?

Es ist nicht möglich, immer die richtige Entscheidung zu treffen. Wichtig ist, nie den Fokus zu verlieren, Dinge auszuprobieren und kreativ zu bleiben, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Mein Chef Andreas hat mal gesagt: Nobody is perfect, aber es ist wichtig, immer sein Bestes zu geben. Ich finde, das bringt die Sache mit der Verantwortung wirklich gut auf den Punkt.  

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