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von COCOMIN-Redaktion

Misstrauen

ist fester Bestandteil unserer Spezies.

„Woher weiß ich denn, ob der Kollege im Homeoffice auch wirklich arbeitet?“

Es gibt keinen anderen Satz, der im Zusammenhang mit Remote Work und Homeoffice traurigere Bekanntheit erlangt hat als dieser. Dabei kann man niemandem, der das sagt, einen echten Vorwurf machen. Misstrauen ist ein fester Bestandteil unserer Spezies. Anders hätten wir ja auch gar nicht überlebt.

Der Gedanke, dass selbst im Büro nur ein Fenster oder Tab geöffnet ist, der den fehlenden Arbeitseifer des Kollegen vertuscht, scheint weit entfernt. Unter den wachsamen Augen von Führungskraft und Kollegen würde schließlich keiner von uns nur so tun, als ob er wirklich arbeitet. Und nebenher eigentlich eher neue Jobangebote, Immobilien oder Kochrezepte studiert.

Homeoffice ist gut,

Kontrolle ist besser.

Nicht erst seit Beginn der Pandemie gibt es Studien, die nachweisen, dass im Homeoffice konzentriert und effektiv gearbeitet wird. Die aktuellste Studie zu diesem Thema kommt aus dem Hause DAK-Gesundheit. Die Sonderanalyse im DAK-Gesundheitsreport (hier geht’s direkt zum Report) ist die bislang einzige Vorher-Nachher-Messung zu Digitalisierung und Homeoffice während der Covid19-Pandemie. In zwei repräsentativen Befragungen mit jeweils über 7.000 Erwerbstätigen konnte nachgewiesen werden, dass die Produktivität im Homeoffice steigt und gleichzeitig auch das Stresslevel sinkt.

Das klingt in der Theorie erst einmal gut. Und doch ist in vielen Unternehmen Remote Work aus dem Homeoffice heraus nicht gern gesehen. Der Hauptgrund dafür ist fehlendes Vertrauen. Doch wie lässt sich Vertrauen eigentlich aufbauen?

Es braucht vier Faktoren,

um Vertrauen aufzubauen.

Es sind vier Faktoren, die entscheidend sind, um in einem Team gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Die schlechte Nachricht an dieser Stelle gleich vorweg: Das geht leider nicht über Nacht. Geduld und Disziplin sind die Tugenden der Stunde, um Vertrauen aufzubauen.

 

  1. Glaubwürdigkeit

Sei ernsthaft und glaubwürdig. Meine alles so, wie Du es sagst und stehe zu Deinem Wort. Denn Menschen merken, wenn ein anderer Mensch etwas nicht so meint, wie er es sagt oder tut.

  1. Empathie

Akzeptiere die Stärken und Schwächen Deiner Kollegen und lerne damit umzugehen. Versetze Dich in Deine Kollegen und ihre individuellen Situationen hinein, um sie besser zu verstehen. Wenn Kollegen das im Gegenzug mit Dir machen, verstehen sie womöglich Deine Beweggründe besser und vertrauen Dir eher.

  1. Ehrlichkeit

Sprich Probleme und Ärgernisse sofort und offen an. Verzeihe Deinen Kollegen Fehler und stehe zu Deinen eigenen. Findet gemeinsam eine Lösung, wie der Fehler in Zukunft vermieden werden kann.

  1. Beständigkeit

Halte Absprachen, Routinen, Rituale und regelmäßige Termine ein. Deine Kollegen wissen, dass sie sich auf Dich verlassen können und vertrauen Dir.

 

Bei all den Vorteilen und Studien zu Remote Work und Homeoffice wird oft vergessen, dass diese Art zu arbeiten nichts für Jedermann ist. Entweder, weil es die Arbeitsaufgaben nicht zulassen oder weil man einfach nicht der Typ dafür ist. Das ist auch nicht weiter schlimm. Schlimm ist eigentlich nur, wenn man seinen Kollegen im Homeoffice nicht vertrauen kann oder will. Jetzt ist der richtige Moment, das zu ändern.

1 Comments

  • Thomas Hofmann
    Posted 17. Dezember 2020 14:30 0Likes

    Could not more agree!

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