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Zack, da bin ich wieder:

Zurück im Homeoffice.

Zack, da bin ich wieder. Eigentlich wollte ich einen Bericht darüber schreiben, wie es ist, wieder im Büro zu sein. Mit allem, was halt so dazu gehört: Krach, Kollegen und Kaffee. Aus gegebenem Anlass wird das jetzt halt ein Bericht darüber, wie es ist, wieder im Homeoffice zu sein. Danke für nichts, Corona!

Home Sweet Home(office)

und die kleinen Kniffe dazu.

Erinnert ihr Euch noch an meinen katastrophalen ersten Homeoffice-Auftritt (gibt’s hier zum Nachlesen)? Und wie großspurig ich am Ende des Berichts angekündigt hatte, gewisse Regeln ab sofort im Homeoffice einzuhalten? Leider musste ich dann ein paar Wochen später feststellen, dass ich eigentlich gar keine Regeln habe, weil meine einzig wahre Lösung war, wieder zurück ins Büro zu kommen.

Angesichts der aktuellen Umstände bin ich nun seit einigen Wochen wieder zurück in meinem Home Sweet Home(office). Jetzt, in der Rückschau, fällt mir erst auf, was sich seitdem eigentlich wirklich nachhaltig bei mir verändert hat. Und welche kleinen Kniffe ich anwenden muss, um effizient und vor allem zufrieden remote zu arbeiten.

Eine Stunde persönlich reicht,

um meine sozialen Akkus aufzuladen.

Die größte Veränderung bei meinem zweiten Homeoffice-Anlauf ist der glückliche Umstand, dass wir uns einmal pro Woche persönlich treffen können. Zu unserem allseits bekannt-beliebten Montagsmeeting. Natürlich alles unter Einhaltung strengster AHA-L-Regeln. So kann ich zumindest einmal in der Woche meine sozialen Akkus für eine Stunde aufladen und echten Menschen begegnen. Klingt zugegeben nicht so wahnsinnig lang und ausgiebig, da ich aber schon seit Wochen weder meine Freundinnen, noch meine Familie persönlich länger als 10 Minuten getroffen habe, zehre ich von dieser einen Stunde für die ganze Woche.

Die Dankbarkeit

war mir abhandengekommen.

Die zweite große Veränderung ist meine persönliche Einstellung. Zu Beginn der ersten Welle war ich erschlagen von all den Neuerungen, Informationen und Ängsten. Mittlerweile habe ich gelernt, die aktuelle Lage zu akzeptieren und versuche, das Beste daraus zu machen und das Positive darin zu sehen. Ein gutes Beispiel ist unser Montagsmeeting – noch vor einem Jahr hätte ich im Leben nie gedacht, dass eine Stunde pro Woche persönlich mit meinen Kollegen eine wahre Wohltat ist. Diese Dankbarkeit war mir abhandengekommen, ich hatte alles als selbstverständlich hingenommen: die Treffen mit Freunden, das Essen mit der Familie, Umarmungen, Singen, Tanzen, Lachen, all das eben. Jetzt sind es die kleinen Dinge, die ich wertschätze und genieße. Eine Stunde mit den Kollegen, ein Kaffee in der Sonne, ein Winken und breites Lachen durchs Fenster.

Die größte und

beste Veränderung bin ich.

Die dritte Veränderung, die meine Rückkehr ins Homeoffice vereinfach hat, ist die Selbstdisziplin. Ich weiß, das ist kein neuer Hut, das hatten damals alle erfolgreichen Homeofficer schon geraten: immer zur selben Zeit aufstehen, sich richtig anziehen, die Rituale eines „offline“-Arbeitstages beibehalten. Klang in der Theorie alles ganz verständlich und machbar. Nur hatte ich mich einfach selbst nicht im Griff. Ich wollte mich auch gar nicht selbst im Griff haben. Gemäß dem vorherigen Punkt wollte ich einfach in meinem Selbstmitleid baden. Ich wollte Angst haben, verschlafen, rauchen, trinken, nicht an die frische Luft, mich nicht bewegen. Ich wollte in dieser Schockstarre aus Social Distancing und Day Drinking ausharren, bis alles vorbei ist. Sah Mitte des Jahres ja dann auch irgendwann gut aus. Aber mit der Erkenntnis, dass uns diese Pandemie noch eine ganze Weile begleiten wird, musste ich umdenken. Mit Erfolg: Ich rauche nicht mehr, trinke keinen Alkohol mehr, ernähre mich dafür gesund und gehe jeden Tag mindestens drei Kilometer joggen oder fünf Kilometer spazieren. Meine persönliche Einstellung und die Selbstdisziplin haben mir einen neuen Tagesablauf beschert, bei dem ich mehr schaffe und mich besser fühle als noch vor sechs Monaten. Und das ist nicht nur die größte, sondern auch die beste Veränderung.

Wir sind der Schlüssel,

damit Remote Work wirklich gut funktioniert.

Zugegeben, das waren jetzt keine mega-fachlichen Kniffe, die Euch dabei helfen, besser remote zu arbeiten. Aber vielleicht muss es auch nicht immer das teure Tool oder der aufwändige Ansatz sein. Vielleicht sind wir selbst der Schlüssel, damit Remote Work wirklich gut funktioniert.

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